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Colorado County

Die große Herausforderung der Neuen Welt

Colorado County - Schmidt Spiele

Spielerzahl: 2 - 4
Alter: 10 +
Dauer: 60 - 90 Minuten
Autor: Reinhard Staupe
Verlag: Schmidt Spiele
Jahrgang: 1999

Spielziel/Einleitung

Das Land wo Milch und Honig fließen, Colorado County! Saftige Wiesen, üppige Felder, idyllische Seen, alles aufgeteilt in einzelne Parzellen. Nun ist jeder seines Glückes Schmied. Mit Hilfe ihrer Cowboys versuchen die Spieler Landteile, Seen und Grenzfelder in Besitz zu nehmen. Aber nicht jedes fruchtbare Land hält was es verspricht. Wer es schafft am besten auf die Gegebenheiten zu reagieren und flexibel zu bleiben wird zum Herrscher über Colorado County werden und den Sieg davon tragen.

Beschreibung

Das Spielbrett ist in 10 x 15 Parzellen aufgeteilt. Die 6 verschiedenen Seenplatten werden darauf platziert, sodass jedes mal eine neue Spielsituation entsteht. Jeder Spieler stellt einen Sichtschirm vor sich auf, zieht 15 Cowboyplättchen (Werte 1-66) verdeckt aus dem Beutel und platziert diese hinter dem Sichtschirm. Jeder Spieler bekommt 5 Landverkaufsmarker, mit denen er zu einem beliebigen Zeitpunkt im Spiel ein Landfeld zum Verkauf anbieten kann. Die Flaggensteine (die vorgeben von welchen Feldern ausgehend die Parzellen vergeben werden) werden reihum willkürlich auf dem Spielfeld platziert. Die Landkarten (die vorgeben in welchen Positi­onen zu den Flaggensteinen die Parzellen vergeben werden) werden in 4 getrennte Stapel zu je 12 Karten ge­mischt und bereitgelegt (je einer für jede Spielrunde).

Colorado County - Schmidt Spiele

Pro Spielzug werden 2 oder 3 Landkarten (abhängig von der Spielerzahl) des ersten Stapels aufgedeckt und durch verdecktes, gleichzeitiges Bieten mit seinen Cowboyplättchen das Recht ersteigert, sich als erstes, zweites... eine dieser Landkarten auszusuchen und entsprechend dieser und entsprechend der Flaggensteine seine Markierungssteine auf dem Spielplan zu platzieren. In jedem Zug geht somit mindestens ein Spieler leer aus.

Alle gebotenen Cowboyplättchen sind verloren. Allerdings können die Spieler durch Abgabe des niedrigsten Gebotes bzw. Keines Cowboy-Gebotes einen bzw. zwei neue aus dem Beutel nachziehen. Des weiteren können die Spieler durch Landverkauf Cowboys zurück bekommen, entweder vom interessierten Spieler oder von der Bank (falls sich kein Interessent findet).

So nehmen die Spieler nach und nach immer mehr Felder in Besitz. Entweder angrenzend an einen See (waagrecht oder senkrecht), 2 Felder direkt nebeneinander (nur waagrecht oder senkrecht) nennen sich Doppelfeld, 3 oder mehr Felder, die eine Fläche bilden nennen sich zusammenhängende Landfläche und eben die Randfelder (Grenzfelder). Gespielt werden 4 Durchgänge, in denen sich die Wertigkeiten jedes mal ändern. So zum Beispiel gibt es für die meisten Grenzfelder in der 2. Runde noch 9 Punkte, in der letzen nur noch 2 Punkte. Im Gegensatz dazu erhält der Spieler mit der größten zusammenhängenden Landfläche in der ersten Runde noch keine Punkte, in der 4. Runde sogar 11 Punkte.

Fazit

Colorado County ist ein von der Optik her eher unscheinbares Spiel, um nicht zu sagen recht hässlich. Vermutlich ist es deshalb kein Verkaufserfolg geworden und landete nach kurzer Zeit schon auf den Ramschtischen. Am Material gibt es qualitativ wenig zu bemängeln. Es ist funktionell und wenigstens die hölzernen „Ampelmännchen“ zum Zählen der Punkte sind nett anzusehen. Einzig die Flaggensteine sind von der Farbe her bei schlechter Beleuchtung nicht optimal zu unterscheiden.

Anfangs bietet man noch ziemlich ins „Blaue“ und vor allem neigt man dazu, seine 15 Cowboyplättchen, die man zu Anfang hat recht schnell zu „verschwenden“. Irgendwie erscheinen anfangs alle Parzellenplätze wichtig. Erst nach einigen Durchgängen entwickeln sich Mehrheiten und Vorteile für den ein oder anderen Spieler in den verschiedenen Bereichen.

Das Motto heißt: flexibel bleiben und rechtzeitig auf die Wertungsveränderungen reagieren können. Möglichst bei 2 oder mehr Vorgaben vorne mitspielen und diese kombinieren (z.B. viele Doppelfelder am Spielfeldrand und eventuell noch ein paar Seefelder). Später lässt sich im Allgemeinen noch gut auf die größte zusammenhängende Landfläche spielen.

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Man sollte sich nicht scheuen, ein für mehrere Mitspieler attraktives Feld zu verkaufen das kann den Verkaufserlös steigern. Die Angabe der Spielzeit von 45 Minuten kann eigentlich unmöglich eingehalten werden. Eine Dauer von 60-90 Minuten erscheint realistischer.

Wir haben hier ein Biet- und Mehrheitenspiel, eigentlich nichts Besonderes, allerdings sind die Zutaten recht interessant. Ein früh führender Spieler wird meist durch die sich ändernde Punktevergabe wieder eingeholt und durch das Bieten mit den immer knapper werdenden Cowboyplättchen reguliert sich das Spiel fast von selbst. Dadurch hat auch ein hinten liegender Spieler am Ende eine Chance auf den Sieg.

Colorado County ist Bluffern und Strategen gleichermaßen zu empfehlen und wer die Chance hat dieses Spiel zum Schnäppchenpreis zu erstehen kann recht bedenkenlos zugreifen.

Meine Wertung

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz

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