Thurn und Taxis
Glanz und Gloria
Spielerzahl: 2 - 4
Alter: 10 +
Dauer: 45 Minuten
Autor: Andreas Seyfarth, Karin Seyfarth
Verlag: Hans im Glück
Jahrgang: 2007
Spielziel/Einleitung
Ein Spieljahr nach Thurn und Taxis führt uns Glanz und Gloria nun durch den nördlichen Teil der Republik, um Poststationen zu errichten und ein Wegenetz zu erschließen. Wer als Erster seine 20 Poststationen errichtet hat, läutet das Spielende ein, und es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkte.
Beschreibung
Das Spiel beinhaltet einen Spielplan, einen Satz Spielkarten sowie die Schlussspielerfigur. Aus dem Grundspiel werden für jeden Spieler 20 Poststationshäuser benötigt. Der Spielplan zeigt das nördliche Deutschland sowie Belgien und Holland und ist in verschiedene Regionen gegliedert. Die Spielkarten sind den Städten auf dem Spielplan zugeordnet und zeigen auf der Vorderseite (neben dem Städtenamen) eine bestimmte Anzahl an Hufeisen (1, 2 oder 3). Auf der Rückseite ist die entsprechende Anzahl Pferde zu sehen.
Es wird eine Auslage von 6 offenen Spielkarten gebildet und jeder Spieler erhält eine Startkarte mit 2 Hufeisen (Pferden). Auf 4 Städten (Bremen, Hamburg, Lübeck und Frankfurt) wird ein 1er Siegpunktchip platziert. Ist man am Zug, zieht man eine Karte aus der Auslage (oder vom verdeckten Stapel) und legt eine Karte vor sich aus. Daneben darf man einen der folgenden Spezialaktionen durchführen:
- - eine Karte zusätzlich ziehen
- - eine Karte zusätzlich ausspielen
- - die Kartenauslage abräumen und 6 neue Karten aufdecken
Legt man Karten vor sich aus, darf man entscheiden, ob man die Karte offen als Streckenkarte oder verdeckt als Hufeisenkarte auslegt. Nebeneinander ausgelegte Streckenkarten müssen auf dem Spielplan ebenfalls mit einer Straße verbunden sein. Hat man eine Strecke von mindestens 3 Karten ausliegen, darf man diese werten - allerdings benötigt man dazu auch mindestens die gleiche Anzahl an ausgelegten Hufeisen.
Durch das Werten von Strecken darf man Poststationen in den Städten platzieren. Hat man so bestimmte Städte besetzt, bekommt man dafür Siegpunktchips, ebenso für das Werten von langen Strecken (5 oder mehr Karten). Die 1er - Siegpunktchips bekommt der Spieler, der seine Station als Erstes dort errichtet. Stationshäuschen, die man bis zum Spielende noch nicht verbaut hat, bringen Minuspunkte. Setzt ein Spieler seine letzte Poststation, wird die laufende Spielrunde noch zu Ende gespielt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.
Fazit
Beim Material wurde bewusst auf die Stationshäuser verzichtet, um das Spiel günstiger anbieten zu können. Allerdings ist es dadurch nicht möglich, das Spiel für sich alleine zu erstehen, um es spielen zu können (es sei denn, man behilft sich mit Ersatzsteinen in den 4 Spielerfarben). Zu dieser Vorgehensweise kann man geteilter Meinung sein. Ich persönlich benötige die Häuser nicht, wenn ich dadurch 5 € sparen kann. Die Grafik ist ebenso schön wie bei Thurn und Taxis. Wie bei Michael Menzel üblich, gibt es auch hier im Detail vieles zu entdecken.
Wer Thurn und Taxis kennt, wird den Wagner vermissen, der es ermöglichte, das Spiel recht rasch und oft für andere Spieler überraschend über die 7er-Kutsche zu beenden. Dieses Element wurde in der Tat entfernt.
Dafür muss man jetzt nicht zwingend seine Strecke erweitern, sondern kann unpassende Karten dazu verwenden, die Zahl seiner ausliegenden Hufeisen erhöhen. Die Gefahr, eine Strecke abreißen zu müssen, besteht dadurch nicht mehr. Leider kommt nun aber die Aktion, die gesamte Kartenauslage abzuräumen, auch kaum noch zum Einsatz, da man mit dieser Tat ja einen wertvollen Zug und somit Geschwindigkeit verlieren würde.
Glanz und Gloria ist durch den fehlenden Wagner ein vereinfachtes Thurn und Taxis, was einerseits den Spieleinstieg erleichtert, andererseits leider die Möglichkeiten weiter einschränkt. Das verwundert doch sehr, denn üblicherweise bescheren Erweiterungen doch eher eine mannigfaltigere Auswahl an Möglichkeiten. Hier wurde das Spiel jedoch merklich entschärft. Der ohnehin schon geringe Teil an Interaktion wurde nochmals vermindert und das Spiel somit zu einem braven "Nebeneinanderhergebaue" degradiert. Zum Glück lässt sich Glanz und Gloria auch nach den herkömmlichen Thurn und Taxis - Regeln spielen, was sich durch die sehr interessante Topologie der Landkarte auch empfiehlt.
Meine Wertung
Aufmachung
Spielbarkeit
Interaktion
Einfluss
Spielreiz